|
Die Welt dreht sich für jeden immer schneller und wenn ich die Möglichkeit habe, durch Umorganisation mein Leben qualitativ aufzuwerten, dann nehme ich diese Gelegenheiten wahr. Erst recht, wenn sich dadurch für mich eine große Zeitersparnis ergibt.
Und so kam es, dass ich mich nach einem neuen, geeigneten Stall für das Eumelchen umgesehen habe. Jeden Stall, den Gerd und ich in den letzten 2 Monaten angesehen haben, haben wir verglichen mit den Leistungen, die uns der Stall in Weilerswist brachte. Dem gegenüber gestellt haben wir alle Vor- und Nachteile fürs Eumelchen.
In der Umgebung sind eine Vielzahl von Reitställen. Wir haben sogar in die Ferne geschaut, doch, das, was wir suchten, haben wir gleich in der unmittelbaren Nähen gefunden!
Das Eumelchen ist es gewohnt, in seinen Hänger geführt zu werden und dort, wo wir jeweils ankommen, gesattelt und getrenst zu werden, um dann entsprechend ein Turnier zu reiten. Doch diesmal war es anders.
Wir kamen in Ahrem an, machten die Klappe vom Hänger auf und nahmen die Stange hinten heraus. Eigentlich kommt er immer – nach einem Klopfen auf den Po – langsam rückwärts heraus. Aber diesmal nicht.
Seltsam!
Nun, er war nicht eingeflochten und die Transportgamaschen waren noch an den Beinen. Also war doch etwas anders, als es sonst ist.
Habe ihn rückwärts heraus geführt und er sah Gras und zog sofort in diese Richtung.
Michaela – die Frau des Reitstallbesitzers – kam zur Begrüßung. Gipsy guckte sehr interessiert die Gegend an und – völlig a-typisch – kein Zwicken von ihm, kein Schibbern von ihm, nö – so nach dem Motto "was bin ich schön" guckte er stolz auf das Geschehen um ihn herum.
Ich habe ihn dann in die Stallgasse geführt und wurde sofort in Richtung einer Box gezogen. Der Grund dafür war eine sehr hübsche Fuchsstute. Mit gebogenem Hals und quietschenderweise begrüßte er die Dame und alle Menschen um uns herum lachten. Nun, das Eumelchen hat Geschmack *gggg*.
Beim weiteren Gang durch die Stallgasse zu seiner neuen Box zog er noch zu weiteren Pferden, doch keines hatte solches Interesse bei ihm hervor gerufen, wie "Montana", die hübsche Fuchsstute.
Völlig verwundert war das Eumelchen dann, als ich eine Boxentüre öffnete und ihn dort hinein geführt habe. DAS WAR JA NOCH NIE DER FALL, sagte sein Blick. Den Futtertrog hat sofort gefunden *lach*, drin enthalten waren einige Pellets, mit denen er sich jedoch noch nicht so recht anfreunden konnte. In der hinteren Ecke lag ein riesiger Haufen Heu. Vom Fressen hat er sich nur ein wenig durch seine Boxennachbarn abhalten lassen: Zur linken steht ein riesengroßer Friese, der zähnefletschenderweise in die Stangen zwischen den 2 Boxen biss und zur rechten ein großer Fuchs (den Namen kenn ich leider noch nicht), der mit den Ohren im Nacken mit den Vorderhufen die Boxenwand traktierte. Das Eumelchen ist jedoch auch nicht ohne *lächel*. Das weiße im Auge, die Ohren im Nacken und hinten auskeilenderweise hat er sein Heu gemümmelt – im Gegensatz zu seinen beiden Nachbarn, die vor lauter Gifterei nicht zum Futtern kamen! *lol*
Nach einiger Zeit habe ich ihn dann aus der Box heraus geholt und ihn zum Reiten fertig gemacht. War zunächst in der Halle, die leider ein wenig gestaubt hat. Josef hatte vergessen, am Morgen die Halle zu sprengen. Das kann einfach vorkommen, ist ja auch nicht weiter problematisch, denn schließlich gibt es auch noch einen Außenplatz. Ich war – wie gesagt – zunächst mit meinem Monstertierchen in der Halle, die vor lauter für mich nicht sehbare Gespenster wimmelte *lach*. Er wird sich sicherlich an die Springstangen, die an der Hallenwand hängen gewöhnen. Auch die beiden weiteren Ausgänge der Halle (einer zur Stallgasse und einer nach draußen – großes Tor, das aufgeschoben werden kann und auch an diesem Tag offen war und vor dieser Tür unterhielten sich 2 Frauen), sind bestimmt irgendwann auch kein Problem mehr, die Kinderspielzeuge – schön bunt – am Halleneingang zeugen von einem sehr kinderlieben Stall und ich bin mir sicher, dass auch diese bunten Dinger irgendwann kein Problem mehr sind! Er kennt so was eben nicht und alles ist für ihn neu. Hallereiten kennt er bislang nur von Turnieren.
Nachdem ich dann selbst nach 15 Minuten Reiten in der Halle schon ziemlich verschwitzt und verstaubt war, sind wir nach draußen gegangen. Der Reitplatz – im Winter ist er das große Paddock, auf dem die Pferde tagsüber stehen – ist noch nicht ganz wieder hergerichtet worden. Es wurde neuer Sand aufgekippt, jedoch ist der Platz ein wenig abschüssig. Nun, DAS GIBT WEITERE MUSKELN! (Anmerkung am Rande: und davon hat er schon reichlich *ggg*).
Große Traktoren, Anhänger und PKWs fahren im Stall, denn Josef ist ja Bauer und die Traktoren und Anhänger stehen an der rechten Seite der riesigen Halle. Also, Stalltrakt, Heu- und Strohlagerung und Fuhrpark stehen gut geordnet unter einem Dach.
Ja und genau diese großen Traktoren waren dann auch sehr aufregend für ihn auf dem Reitplatz *lächel*. Er hat Angst davor und so manches Mal hat er mich in der Vergangenheit auch schon mit seinen Kräften überrascht, wenn uns so ein Gefährt begegnete.
Er wird sich auch hieran gewöhnen. Letztendlich kommt er nun häufiger mit diesen Geräten in Kontakt, als das in der Vergangenheit der Fall war.
Dass es Abspritzschläuche auch in der Farbe gelb gibt, das war wieder ein aufregendes Erlebnis für das Eumelchen *ganzbreitgrins* und dass es Misthaufen gibt, die in einer festen Betongrube liegen (es geht also bergab zum Misthaufen), war ihm auch völlig neu.
Super wachsam, sehr häufig mit gewölbtem Hals und das weiße im Auge sehend, jedoch in jedem Fall völlig gefasst und vor allem ruhig begegnet das Eumelchen allem Neuen an diesem Tag.
Der Abschied für diesen Tag fiel mir persönlich etwas schwer. Gedanken, wie "Findet das Monstertierchen diese Nacht Ruhe, wenn die Pferde neben ihm so weitergiften?", "Hoffentlich überfrisst er sich nicht?", "Hoffentlich verträgt er die Umstellung auf Stroh und die Umstellung auf Hafer/Pellets?", "Hoffentlich wird er morgen früh, wenn er das erste Mal mit der Herde zur Wiese gebracht wird und dort einige Stunden verbringt, nicht vermöbelt…?"
Nun, da muss er durch.
Ich bin froh, meine Entscheidung getroffen und vor allem auch umgesetzt zu haben.
Nette Menschen begegnen mir im Stall, die auch gerne ein wenig erzählen, das Thema "Boxenmisten" hat sich für mich erledigt, denn das ist eine Leistung seitens des Stalls, auch das Thema "Pferd auf die Wiese bringen und wieder reinholen" hat sich erledigt, denn auch das wird vom Stallbetreiber aus gemacht. Endlich kann das Eumelchen wieder Kontakt zu Artgenossen pflegen, sich mit Artgenossen auseinander setzen und sich soviel bewegen, wie er möchte. Dazu braucht er nun meine Hilfe nicht mehr. Das kann er tagsüber auf der Wiese oder auf dem Paddock machen, wie er Lust und Laune hat.
Ein letztes Mal auf der "Bergwiese". Gipsy ahnt noch von gar nichts.
*jamjam* ist das Gras lecker! Nach dem langen Winter
ist das wirklich eine Delikatesse!
*uff* - noch so viel Winterfell. Da muss heftig geschrubbt werden.
"Irgendwas geht doch hier vor sich... Was ist es nur???"
"Transportgamaschen??!! *wunder* - Wohin es wohl geht?" - Ein letztes Mal Verladen am Misthaufen in
Weilerswist.
Steffi nebst Florian helfen auch beim Umzug.
Ankunft in der Stallgasse in Ahrem. "Oh, gibt es hier viel zu sehen!!!!..." denkt sich das
Eumelchen und steuert direkt auf "Montana" - eine richtig schicke
Fuchsstute zu.
"Und wer bist Du????"
In seiner neuen Box findet das Eumelchen auch direkt Abendfutter vor. Das fängt ja gut an!
"Schön, dass Ihr da seid...." - Michaela, Angela und Bianca begrüßen uns.
Unser abschließbares Spind wird auch noch geschwind eingeräumt und dann wird auch schon geritten
Bei schlechtem Wetter wird die Halle der reinste Segen sein!
...und einen Außenplatz haben wir auch!
| |