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Juli 2008

Mein Ziel, Gipsy wieder dressurmäßig reiten zu können, zerplatzte. Er humpelte sehr heftig – allerdings nicht vorne links (Sehnenschaden) sondern hinten rechts. Der Tierarzt kam, es wurden Röntgenbilder geschossen und am nächsten Tag zerplatzte mein erträumtes Ziel wie eine Seifenblase: Diagnose Spat.

Gipsy hat einen Spezialbeschlag – allerdings nur hinten – erhalten. Jedoch legte sich das Humpeln nicht ganz. Zunächst war mal wieder, um die Entzündung aus dem Gelenkt zu bekommen, Boxenruhe angesagt, dann durfte Gipsy auf ein kleines Stückchen abgetrennte Wiese. Im Laufe der nächsten Wochen war dann wieder nur Schrittreiten angesagt. Der Tierarzt hatte dazu geraten, Gipsy nur noch von Menschen unter 80 Kilogramm reiten zu lassen – und das war das Aus für Gipsys langjährige Reitbeteiligung. Sie durfte ihn nur noch führen. Es tat mir sehr leid. Sie hatte so lange durch gehalten – auch immer mit dem Ziel, Gipsy wieder reiten zu dürfen. Und dann das! Gipsys Reitbeteiligung gab dann Ende September den Spindschlüssel ab.

Fortan kümmerten sich Sabine und Andrea mehr um Gipsy. Er durfte nun auch wieder getrabt werden. Insgesamt hat der Tierarzt 60 Minuten Bewegung täglich für ihn angesetzt, damit das Sprunggelenk in Bewegung bleibt.

Im Laufe des Sommers durfte Gipsy auch wieder in die Herde. Gleichmäßiges Bewegen beim Grasen wirkte sich positiv aus.

Doch dann kam der Winter und damit die Paddockzeit. Nass, kalt, auf 9 Quadratmeter begrenzt… *uff*. Nicht so toll für ein Spatpferd, aber leider auch nicht anders machbar.

Im Laufe des Winters humpelte Gipsy mal stärker, mal schwächer. Ganz klar lief er nicht mehr. Für mich war das deprimierend, denn in der Halle konnte ich nur noch ganze Bahn mit ihm gehen und das wird für einen Dressurreiter auf Dauer echt langweilig.

Im September/Oktober hielten wir dann Ausschau nach einem Nachwuchspferd, das wir dann Ende Oktober auch gefunden haben (sh. Link „Don Manni“).

Gipsy wurde zum Rentner. Gedanken, ihn in die Eifel auf eine Wiese zu stellen, machten sich breit. Doch nach einigen schlaflosen Nächten habe ich mich dazu entschlossen, ihn weiter im Reitstall Weber stehen zu lassen. Er fühlt sich dort wohl, dort wird alles für ihn getan, damit es ihm gut geht. Ich könnte es nicht ertragen, ihn viele Kilometer weit entfernt von mir zu wissen, ohne dass ich ihn mehrmals wöchentlich betüddeln kann. Gipsy ist für mich ein Familienmitglied. Ich kann und will ihn nicht loslassen. Solange er (auch von mir) noch geritten werden kann, kommt für mich nichts Anderes in Betracht.

Am 01.11.2008 kam dann Don Manni, und mithin hatte ich seitdem wieder ein Dressurpferd.

Mit Gipsy reite ich nur noch in die Felder – soweit das Wetter es zulässt. Er hat unheimlich Freude daran, mit gespitzten Öhrchen geht er fleissig seine Wege. Er kennt mittlerweile jeden Feldweg und findet auch immer nach Hause *ggg*. Ich lasse ihm grundsätzlich die Zügel ganz lang, nur wenns etwas brenzlig wird, nehme ich die Zügel auf.

Viele Grüße Iris

 

24.05.2008

Der Tag der kirchlichen Trauung – und Gipsy war mit dabei! Dank Andrea und Sabine wurde mir ein großer Wunsch erfüllt. Gipsy und noch einige andere Pferde standen vor der Kirche. Es sind sehr sehr schöne Fotos entstanden, die in einem Pixum-Album festgehalten sind.

Am 27.05.2008 sind wir dann in die Flitterwochen gefahren und ich konnte während der Flitterwochen endlich wieder richtig laufen lernen. Mit den Krücken und einer Stützschiene bewaffnet ging es in die DomRep. Die ersten Tage am Strand waren für mein Bein sehr anstrengend und nach 20 Metern über den Sand war ich auch fix und fertig. Im Laufe der Flitterwochen gings dann aber immer besser.

 

23.05.2008

Seit 1 Woche darf ich ohne Krücken gehen *megafreu*! Der 23.05.2008 war ein besonderer Tag, der Tag meiner standesamtlichen Hochzeit! Dieser Tag sollte auch der 1. Tag sein, an dem ich selber wieder auf Gipsy klettere. Gesagt getan! Am frühen Nachmittag war ich im Stall und bin mit dem Eumelchen in die Felder geritten! Oh, was hat das gut getan, endlich wieder auf’m Pferd zu sitzen!

 

10. April 2008 – Kontrolluntersuchung Gipsy

Im Laufe des Nachmittags hatte ich einen Termin mit Hr. Dr. Sonntag vereinbart. Sabine hat Gipsy im Schritt bewegt, denn mir war es wichtig, dass Dr. Sonntag Gipsys Sehne nach der Arbeit untersuchen sollte.
Es klappte alles reibungslos; Herr Dr. Sonntag rief mich an, dass er auf dem Weg zum Stall sei, als Sabine bereits 30 Minuten Schritt geritten ist und traf ein, als dann 55 Minuten vorbei waren. Sabine sollte ihn dann auf hartem Boden vortraben und dann wurde die Back-on-Track-Bandage abgewickelt und die Sehne untersucht.
„Frau Riedel, Gipsy ist absolut schmerzfrei, die Sehne ist unempfindlich, nicht dick, nicht warm. Sie können mit der Trabarbeit beginnen!“
Auf diesen Satz habe ich gewartet und bin vor Freude innerlich in die Luft gesprungen. Leider kann ich ja derzeit nicht wirklich in die Luft springen, denn aufgrund meines Reitunfalles am 08.03.2008 darf ich mein Bein noch nicht belasten. Aber mein Herz machte einen Riesenfreudenhüpfer!
In den nächsten 2 Monaten darf nun eine aufbauende Trabarbeit gemacht werden und dann ab Mitte Juni (also direkt nach unseren Flitterwochen!) darf auch der Galopp wieder einbezogen werden.
Es ist klar, dass ich ein wenig traurig bin, dass ich nicht selbst auf Gipsy sitzen darf und ich es war, die die ersten Trabschritte nach fast einem ganzen Jahr Schritt führen und Schritt reiten machen durfte. Aber meine Zeit kommt – ganz bestimmt! Und nun ist es so, dass mein Eumelchen vor mir wieder fit wird.
Wer weiß, wofür es gut ist. Wahrscheinlich würde ich mein Eumelchen mehr fordern, als es nun Sabine und Andrea machen. Insofern hat er noch ein wenig mehr Zeit zur Regeneration.
Und das Beste ist, dass Gipsy wieder mit den anderen Artgenossen zum Beginn der Weidesaison am 01.05.2008 auf die Wiese darf. Ich freue mich unendlich für Gipsy, dass er wieder mit seinen Kumpels spielen und sich frei über die Wiese bewegen darf.

So nimmt alles seinen Lauf und die Zeit spielt keine Rolle mehr. Hauptsache ist, dass Gipsy wieder fit wird und keine Schmerzen hat!

So habe ich auch nach unserer Hochzeit am 23./24.05.2008 Ziele, die ich erreichen möchte: Ich werde Gipsy peu-á-peu wieder dressurmäßig reiten und vielleicht kommt er ja auch wieder auf L-Dressur-Niveau. Wer weiß… Das steht alles noch in den Sternen.

Die 1. Trabarbeit verlief sehr gut. Nach 15 Minuten Schritt wurde auf der linken Hand der Trab in Angriff genommen. Gipsy war nach 3 Runden Trab außer Atem, jedoch verhielt er sich ganz lieb und machte keine Freudenhüpfer und auch keinen Versuch abzupesen. Nach 2 Runden musste bereits kräftig getrieben werden. Nach weiteren 15 Minuten Schritt durfte dann auf der rechten Hand 3 Runden getrabt werden. Gipsy hat an der Bewegung ziemlich schnell Freude gefunden und musste nicht mehr zum Trab aufgefordert werden. Vielmehr musste er etwas gezügelt werden. Nach den 3 Runden Trab auf der rechten Hand war er wieder außer Atem, aber er schnaubte fröhlich am laufenden Band ab. Es ging ihm sehr gut.
Nach dem Reiten habe ich die Sehne kontrolliert. Sie war weder dick noch warm J

Heute darf dann auf jeder Hand 1 Runde mehr getrabt werden. So wird das Eumelchen im Laufe der Zeit wieder Kondition bekommen.

Das war fürs Erste mal wieder alles Neue.

Klicken zum vergrößern der Bilder!

Bilder vom 16. April 2008

 

08. März 2008:

Seit Gispys Unfall reite ich regelmäßig fremde Pferde. Unter anderem habe ich seit einigen Wochen auch Armani geritten. Ein tolles Tier. Ich war so stolz, ein so schickes Tier mit trauhaften Gangarten unter mir zu haben! Doch leider passierte dann ein Unfall: Ich habe Armani am 08.03.2008 in der kleinen Halle bewegt und nachdem er 30 Minuten sehr brav Trab-Schritt-Arbeit geleistet hat und absolut durchlässig war, bin ich angaloppiert. Und damit nahm dann das Unglück seinen Lauf. Er ging durch und ich bekam ihn nicht mehr durchpariert. In einer Ecke der Halle rutschte er dann mit den Hinterbeinen weg und wir flogen gemeinsam in den Sand der Halle. Leider lag jedoch mein rechtes Bein noch unterm Pferd *uff*.
Neben einer Thoraxprellung und 2 Rippenbrüchen habe ich mir auch noch den Knöchel gebrochen, der dann am 11.03.2008 mit einer Titanplatte und 6 Schrauben fixiert wurde. Seitdem hüpfe ich auf 2 Krücken durch die Welt. Zum jetzigen Zeitpunkt (17.04.2008) darf ich mein Bein immer noch nicht belasten. Ich hoffe allerdings, dass mit der nächsten Kontrolluntersuchung am 22.04.2008 zumindest eine Teilbelastung erfolgen kann.
Und so darf ich meinen lieben Eumel auch nicht selbst im Schritt bewegen. Die Besitzer von Armani (Sabine und Andrea) kümmern sich an meiner statt sehr liebevoll um ihn und sprechen sich mit meiner Reitbeteiligung Steffi ab, wer an welchem Tag Gipsy bewegt und knuffelt.

 

Status Tierarztbesuch 24.01.2008:

Den ganzen Tag war ich schon richtig hibbelig; ab 17 Uhr hatte ich einen Termin mit Dr. Sonntag. Habe sehr früh Feierabend gemacht und war schon um 16.30 Uhr im Stall. Das Eumelchen wurde auf Hochglanz poliert, Steffi kam zur Hilfe, mein Handy hatte ich sofort griffbereit in der Jackentasche, denn Dr. Sonntag kündigt sich immer ca. 20 Minuten vorher an. 17 Uhr verstrich...., 17.30 Uhr...... 18.00 Uhr.... und dann endlich 18.10 Uhr klingelte das Handy, auf dem Display stand: Dr. Sonntag Handy...... "Hallo Frau Riedel, wann können wir uns bei Ihrem Pferd treffen?", "Hallo, Herr Dr. Sonntag, ich bin bereits im Stall!". "O.K., dann bin ich in 15 Minuten bei Ihnen!".

Mittlerweile waren alle im Stall schon von meiner Aufregung angesteckt. Andrea sass kurzzeitig auf Wiebe und wollte sofort informiert werden, wenn Dr. Sonntag kommt. Und meine Ohren waren bis zum Geht-Nicht-Mehr gespitzt. Ich hörte das Auto schon lange, bevor es überhaupt gesehen werden konnte, rief in die Reithalle Andrea zu, dass Dr. Sonntag kommt und lief zur Box. Die Back-on-Track-Stallbandagierunterlage wurde abgewickelt, das Eumelchen aus der Box geholt und schonmal in der kleinen Stallgasse postiert. Herr Dr. Sonntag begrüßte das Eumelchen (unterstützt mit einer Möhre - Gipsy mag Tierärzte nicht sonderlich *gggg*) und untersuchte das Bein. "Frau Riedel, das Bein ist schmerzfrei. Sicherlich würde ein Ultraschall noch einige Stellen ergeben, die noch nicht ganz verheilt sind, aber das sparen wir uns diesmal. Wie weit sind Sie mit dem Schrittführen?" "Herr Dr. Sonntag, wir sind bei 50 - 60 Minuten Schritt führen, und 50 Kilo Belastung - dann allerdings nur 30 Minuten Schritt mit Belastung auf dem Rücken." "Frau Riedel, das ist wunderbar. Wie lange führen Sie nun schon?" "Herr Dr. Sonntag, am Samstag ist es 9 Monate her, dass ich das letzte Mal drauf gesessen habe." "Alles klar Frau Riedel. Das Jahr machen wir mit Schritt aber noch voll. Wir wollen ja, dass er wieder vernünftig läuft. Geben Sie ihm die Zeit. Das ist zu seinem Vorteil." "Jawohl, Herr Dr.Sonntag. Das machen wir. Ich habe nun schon solange ausgehalten, dann kommt es auf 3 Monate mehr oder weniger auch nicht mehr an. Meine Frage aber an Sie: Darf ich denn drauf sitzen und Schritt reiten???" *hibbel* *hüpf* ....... "Ja, Frau Riedel. Sie dürfen nun auch reiten. 45 Minuten dürften nun drin sein. Und wenn die Sehne nicht dick und nicht heiss wird, dann dürfen Sie auch auf 60 Minuten verlängern. Bitte immer schön die Sehne unter Kontrolle halten und variieren, je nach dem wie sich die Sehne verhält...."

ICH DARF WIEDER REITEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *YEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHH*

Und es war herrlich, wieder auf dem Eumelchen zu sitzen und ihn unter mir zu spüren!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gipsy war super lieb, fleissig und nach 45 Minuten wirklich k.o. Er hat sich seine Pelletration gestern redlich verdient!

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